Karoline Engellandt

Das Haus befindet sich in einem durch freistehende Einzelhäuser bzw. Einzelhausgruppen geprägten Stadtteil von Bergisch Gladbach. In den städtebaulichen Kontext fügen sich unter anderem auch historische Gebäude mit ortstypischen Merkmalen ein. Dazu zählen nicht nur giebelständige Häuser, sondern auch Gebäude mit anders geneigten Dächern sowie Einfriedungen zur Straße. Das Erscheinungsbild wird vorwiegend durch Putzfassaden und den Einsatz von Naturstein geprägt. Insgesamt weist die räumliche Situation einen heterogenen Charakter auf. Der Straßenraum hingegen ist aufgrund seiner räumlichen Gefasstheit klar ablesbar.

Die Räumlichkeit des Ortes zeichnet sich besonders durch die Lage am Hang aus. Die Erschließung des Hauses erfolgt über eine höher liegende Straße. Das Erdgeschoss liegt etwa ein Geschoss unter dem Straßenniveau. Der zentrale Eingang zum Grundstück erfolgt straßenseitig über ein mittig zum Hauseingang angeordnetes Eingangstor. Von dort aus gelangen Fußgänger über eine Treppe zum Vorplatz, an dem der Hauseingang gelegen ist.

Der Entwurf tradiert und interpretiert einen klassischen Villentypus mit einer modernen und zeitgemäßen Formensprache und einer axial geordneten räumlichen Gliederung. Er sucht den Bezug zur Örtlichkeit und reiht das neue Haus in die vorhandene Bebauungsstruktur ein. Bewusst wird der Baukörper so platziert und ausgerichtet, dass er fast die gesamte Grundstücksbreite ausnutzt und damit in der Front einen Vorhof ausbildet, der den repräsentativen und privaten Charakter des Hauses unterstreicht.

Eine zentrale Raumfolge steht bei diesem Entwurf im Vordergrund. Die Raumfolge verläuft auf einer Symmetrieachse durch die primären Räume. Sie beginnt an der Grenze, wo die Architektur des Hauses mit der Architektur der Stadt einen Übergang schafft: an der Straße. Von dort aus wird der Vorplatz erschlossen, der durch eine Einfriedung zur Straße abgegrenzt wird. Vom Vorplatz aus gelangt man über einen zweigeschossigen Portikus zum Eingang des Hauses. Der Portikus dient dem Haus als vermittelnder Raum zwischen Außen und Innen, also zwischen Stadt und Haus. Nach dem Betreten des Hauses gelangt man in die zentral gelegene Eingangshalle, die das Herzstück des Hauses bildet. Diese beherbergt neben der repräsentativen Treppe auch die Zugänge zu sämtlichen Funktionsbereichen. Der Symmetrieachse folgend, gelangt man durch eine große zweiflügelige Türöffnung in das Wohnzimmer, den öffentlichsten Raum des Hauses. Daran angrenzend befinden sich ein Arbeitsplatz mit Bibliothek auf der einen Seite und der Essplatz auf der anderen Seite. Das Wohnzimmer öffnet sich mit der größten Öffnung des Hauses zur Terrasse hin und sucht die Orientierung zum Garten. Die teilüberdachte Terrasse erstreckt sich über die gesamte Breite des Hauses und eröffnet auf einem Plateau die großzügige Aussicht auf den Garten und die Kölner Bucht.

Der gesamte Fassaden- und Wandaufbau basiert auf mineralischen Materialien. Innen bildet ein geglätteter Kalkputz die Oberflächen. Das Tragwerk des Hauses wird hauptsächlich aus Kalksandstein und Stahlbeton hergestellt. Die Wärmedämmung ist aus massivem, weichem Dämmstein hergestellt und wird mit einem hellen mineralischen Putz versehen. Das Zusammenspiel unterschiedlicher natürlicher Materialien ergibt in Summe ein gestalterisches Ganzes.

 

Ort: Bergisch Gladbach
Leistungsphasen: 1–8 nach HOAI
Planungszeit: 2017
Realisierung: 2017–2019

Konzeption, Planung und Bau
einer Villa mit Doppelgarage

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